Im Strassenverkehr lassen viele Verkehrsteilnehmer:innen ihren Frustrationen freien Lauf. Als Fahrschule erleben wir häufig, dass die Zündschnur besonders gegenüber Lernfahrer:innen oder Neulenker:innen kurz ist und Leute sich zu aggressivem und unangebrachtem Verhalten hinreissen lassen. Wir zeigen auf, wie du in solchen Situationen reagieren kannst.
Unsere Dashcam in Basel hat letztens während einer Fahrstunde einen aggressiven Fahrer aufgezeichnet, der wild herumfuchtelt und unserem Fahrschulauto extrem dicht auffährt. Aber schau es dir selbst an:
Wir haben unsere Community auf TikTok und Instagram gefragt, wie sie in diesem Fall reagiert hätten. Die Antworten waren gemischt – wir empfehlen dir aber keine der nachfolgenden Reaktionen:
Ich habe keine Geduld für solche Menschen. Ich wäre direkt ausgestiegen und hätte gefragt, was sein Problem ist. 😤
Ich fahre dann extra langsam und spritze noch mit Scheibenreiniger nach hinten. 😆
Abrupt bremsen und abkassieren! 🤬
Leider sind gerade Lernfahrer:innen und Neulenker:innen oft Ziel von aggressivem Verhalten im Strassenverkehr. Erfahrene Verkehrsteilnehmende neigen manchmal dazu, ungeduldig, arrogant oder unfreundlich zu reagieren, wenn sie ein blaues L-Schild am Auto sehen oder bemerken, dass jemand noch unsicher ist oder langsamer fährt.
Zu aggressivem Verhalten zählen:
Lichthupen oder Hupen
Drängeln oder nah auffahren
Unnötiges Bremsen
Blockieren der Überholspur
Anstössige Gesten, Fluchen oder Beschimpfungen
ℹ️ Je nach Situation kann zu nahes Auffahren oder Lichthupen auch als Nötigung gewertet und strafrechtlich verfolgt werden.
Im Verkehrskundeunterricht raten wir unseren Fahrschüler:innen, ruhig zu bleiben und sich nicht provozieren oder verunsichern zu lassen. Behalte deine normale Fahrweise bei und lass dich nicht dazu drängen, schneller zu fahren. Wenn dir ein Auto zu dicht auffährt und du dich gestresst fühlst, dann kannst du bei der nächsten Gelegenheit (z.B. bei einem Parkplatz oder einer Raststätte) auf der rechten Seite kurz anhalten und dem aggressiven Fahrer bzw. Fahrerin Platz machen. So bist du auf der sicheren Seite und schonst deine eigenen Nerven.
Lass dich nicht entmutigen und denk daran: Jede:r hat mal angefangen! Du hast ein Recht darauf, mit dem blauen L-Schild auf der Strasse zu sein und das Fahren zu lernen.
Glücklicherweise gibt es auch sehr rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer:innen, die sich noch an ihre eigenen Anfänge zurückerinnern können und Rücksicht nehmen. Lieben wir! ❤️
Wenn ich ein L-Fahrer sehe, dann halte ich extra mehr Abstand. So fühlen sich unsere lieben «Lölis» nicht gestresst.